Vogelbeobachtung an Fließgewässer - Bäche & Flüsse
Die Vögelarten der Fließgewässern: Gänsesäger, Eisvogel, Wasseramsel und Bergstelze brüten praktisch ausschliesslich an Fliessgewässern. Andere Arten wie Flussregenpfeifer, Flussuferläufer, Flussseeschwalbe, Uferschwalbe sind eng mit Fließgewässer verbunden.
Es gibt viele verschiedene Vogelarten für die das Element Wasser eine sehr große Rolle in ihrem Leben spielt. Zu den vogelreichsten Landschaften, rund um den Erdball, zählen in aller Regel Naß- und Feuchtgebiete. Das Aussehen der Fliessgewässer hat sich durch Menschenhand ganz besonders in den vergangenen zwei Jahrhunderten verändert. Das trifft im Besonderen auf dicht besiedelte Bereiche zu.
Zu den Brutvögeln an Fließgewässern zählen Wasseramsel, Bergstelze, Gänsesäger und Eisvogel. Andere Arten, die ebenfalls Fließgewässer für ihr tägliches Leben brauchen, sind oftmals vollständig verschwunden. Manche von ihnen haben aber auch Ersatzlebensräume gefunden. So zum Beispiel die Flußseeschwalbe. In früheren Zeiten brüteten sie auf überfluteten Kiesbänken großer Flüsse. In der heutigen Zeit aber, muss der Mensch ihnen künstliche Brutinseln zur Verfügung stellen, damit es mit der Brut überhaupt noch klappt.
Zu den artenreichsten Lebensräumen zählen aus ornothologischer Sicht, Fließgewässer und geeignete Strukturen die durch Flüsse entstanden sind. Nur einige wenige Vogelarten sind ausschließlich auf fließende Gewässer angewiesen. Die Wasseramsel zählt zu diesen wenigen Arten. Durch das Wasser watend und auch nach Nahrung tauchend ist sie auf der Suche nach kleinen Krebsen oder Larven von Wasserinsekten.
Ebenfalls an Fließgewässern ist die Gebirgsstelze zu sehen. Auch sie sucht die Gewässer ab nach Spinnen, kleinen Krebstierchen oder Weichtierchen und nach Insekten. Häuftig trifft man die Gebirgsstelze an Wehren oder Brücken, besonders an den schnellfließenden Gewässerbereichen an. Diese bieten der Gebirgsstelze gleichzeitig auch ideale Brutmöglichkeiten.
Als seltener Brutvogel an den Fließgewässern zählt der Eisvogel. An kleinen Bächen findet er Kaulquappen, Krebstierchen, Wasserinsekten, allerdings nur wenige kleine Fische. Da all diese Tiere zu seiner hauptsächlichen Nahrung zählen, ist er natürlich täglich darauf angewiesen. Der Eisvogel baut Bruthöhlen an Steilwänden, Uferabbrüchen, Bodenaufschlüssen oder in Baumtellern. Besonders im Winter zählen die Fliessgewässer zu der wichtigsten Überlebensgrundlage des Eisvogels. Nämlich genau dann, wenn die Seen mit einer dicken Eisschicht bedeckt sind.
Eine Vielzahl von Vogelarten braucht das Gewässer allerdings nicht direkt. Sie benötigen aber die Lebensgrundlage die erst durch das Wasser entsteht. Im dichten Röhricht der an Fluss- und Seeufern wächst, finden einige Vögel wie z.B. der Teichrohrsänger ideale Brutmöglichkeiten. Auenwälder sind das Brutgebiet des Pirol und in gewässerbegleitenden Gehölzen ist der Brutplatz der Nachtigall.
Die Auenlandschaften der Flüsse und Bäche sind meist halboffenes, gebildetes Mosaikland. Abwechselnd findet man dort Erlenbruchwälder, Teiche, Röhrichte, Tümpel, Hecken auch Verlandungsbereiche von Flußaltarmen und auwaldartiges Feldgehölz. Zu den Vogelarten in den Auenlandschaften zählen z.B. Drosselrohrsänger, Bruchwasserläufer, Flußuferläufer, Fitis, Mönchsgrasmücke, Graureiher, Gänsesäger, Rohrdommel, Rohrammer, Sumpfrohrsänger, Schilfrohrsänger, Rothalstaucher, Enten und Gänse.