Das Naturschutzgebiet Teufelsee und Pfaffensee liegt zwischen Echzell und Reichelsheim-Weckesheim im Wetteraukreis in Hessen. Das Gebiet hat eine Größe von rund 93,7 Hektar. Unterschiedliche Lebensraumstrukturen liegen hier dicht beieinander. Dazu zählen offene Wasserflächen, Röhrichtzonen, Brachen und Hecken. Sie bieten vielfältigen Vogelarten zu denen z.B. Wat- und Wasservögel gehören einen perfekten Lebensraum. Als Brut-, Mauser-, Rast-, Nahrungs- und Überwinterungsgebiet sind die Wasserflächen mit ihren Uferbereichen für wassergebundene und bedrohte Vogelarten ein überlebenswichtiges Gebiet. Arten mit unterschiedlichen Ansprüchen wie z.B. Bodenbrüter, Heckenbrüter, Watvögel und Wasservögel leben daher eng nebeneinander.
Was gibt es für Vögel zu beobachten ?
In diesem Revier rasten und brüten um die 200 verschiedene Vogelarten. Nach Beendigung des Tagebaus entstanden die Wasserflächen. Sie ergänzen und ersetzen zum Teil die zahlreichen Feuchtwiesen, in den Auen der Herloff, früherer Zeiten. Zwischen dem NSG Teufelsee und Pfaffensee und dem in umittelbarer Nachbarschaft gelegenen Naturschutzgebiet Bingenheimer Ried besteht ein reger „Flugverkehr“. Die Flächen werden zur Mauser oder als Schlafplatz genutzt.
Zu den Gastvögeln in diesem Gebiet zählen beispielsweise Sterntaucher, Prachttaucher, Zwergtaucher und Haubentaucher. Im gesamten Bundesland Hessen ist der Pfaffensee der einzige Platz an dem der Rothalstaucher brütet. Zu den weiteren Vogelarten die auf den Wasserflächen anzutreffen sind zählen u.a. die seltene Moorente, Reiherente, Krickente, Knäkente und Stockente. Während der Winterzeit erreicht die Pfeifente mit bis zu 600 Individuen die größte Anzahl in Hessen. Mit Zahlen von bis zu 2.000 Exemplaren der Graugans sind regelmäßig auch Saatgans und Blässgans anzutreffen. Besonders zu den Vogelzugzeiten und auch als Überwinterungsgebiet sind der Teufel- sowie der Pfaffensee, bis zu 1000 Kraniche, von großer Wichtigkeit.
Während der Zugzeit im Herbst rasten hier Zugvögel die sich auf dem Zug von ihren nördlichen Brutgebieten in die wärmeren Überwinterungsgebiete befinden. Dazu zählen neben anderen Waldwasserläufer, Bruchwasserläufer sowie der Grünschenkel. Ein gebietsumfassender Heckengürtel erfüllt hier die ökologische Bedeutung eines doppelten Waldrandes. Daher siedelten sich zahlreiche Heckenbrüter wie beispielsweise Fitis, Dorngrasmücke und auch die Goldammer an. Schwarzkehlchen und Grauammer haben sich als Brutvögel hier niedergelassen. Wachtel und Rebhuhn hingegen, haben die dichten Hecken als Zufluchtsort für sich entdeckt.
Im Winterhalbjahr, wenn sich zahlreiche Wasservögel auf den Gewässern niederlassen, gelingt die Beobachtung der Vögel gut. Allerdings mit einer Einschränkung, denn Wasservögel benötigen eine offene Wasserfläche die nicht komplett zugefroren sein darf.
Tipps zur Vogelbeobachtung
Das Gebiet ist über befestigte Feldwege erreichbar. Drei überdachte Beobachtungsplattformen stehen Vogelliebhabern und Vogelfotografen zur Verfügung, damit die dort brütenden und rastenden Vögel ihre Ruhe haben und nicht gestört werden.
Es gibt drei Beobachtungstürme:
Süden des Pfaffensees: 50.372977, 8.861715
Nordes des Pfaffensees: 50.377361, 8.859682
Teufelsees: 50.373368, 8.846952
Wo geht´s lang?
Ziel fürs Navi: Parken Weckesheimer Weg, 61209 Echzell oder Wiesengasse 26, 61209 Echzell am Friedhof 50.37948693700766, 8.881896460858734. Man geht die Gettenauer Str. ca 500m Richtung 61203 Reichelsheim, dann links nach cirka weiteren 500 m erreichen Sie den Turm am Pfaffensee.