Montag, September 25, 2023

Kraniche in Deutschland

Seit Anfang der 1970er Jahre nimmt der Kranich Bestand in Deutschland erfreulicherweise wieder konstant zu. Von den 1970er bis zu den 1990er Jahren haben sich die Brutzahlen etwa verdoppelt. Im Jahr 1993 lag die Anzahl der Brutpaare zwischen 1.800 bis 1.900 Paaren. Die aktuelle Zahl wird 2020, vom Kranichschutz Deutschland , mit rund 12.000 Paaren Paaren angegeben, Davon brüten ca. 5.000 Paare in Mecklenburg-Vorpommern, 3.320 Paare in Brandenburg und 1.500 Paare in Niedersachsen. Danach folgen Sachsen-Anhalt mit 821 Brutpaare, Schleswig-Holstein 550 und Sachsen mit 360.

In den Monaten Oktober bis November erhöht sich der Bestand rapide durch Zugvögel die aus ihren nördlichen bzw. östlichen Brutgebieten nach Deutschland kommen. Das steht mit dem guten Nahrungsangebot der abgeernteten Getreide-, Mais- und Rübenäcker sowie den sicheren Schlafplätzen, die sich in Flachwasserzonen befinden, zusammen. Vor allem Sammelplätze der Regionen Brandenburg und die Rügen-Bock-Region in Mecklenburg-Vorpommern, sowie die Diepholzer Moorniederung, werden von Kranichen geballt aufgesucht.

Rastplätze in Deutschland

Von August bis Oktober treffen die Kraniche auf den Rastplätzen in Norddeutschland ein. Kommen die ersten Kälteeinbrüche, ist es für die Kraniche an der Zeit sich auf den Zug in ihre Winterquartiere, die in Frankreich und Spanien liegen, zu begeben.

Die Brutpaare begeben sich mit ihren Jungen ab Anfang August zu den Sammelplätzen. In Abständen von zirka 20 bis 50 Kilometer befinden sind diese im Verbreitungsgebiet. Die „ersten“ Kraniche die Sammelplätze aufsuchen sind Paare ohne Bruterfolg und Junggesellen. Erst danach finden sich die Brutpaare mit ihrem Nachwuchs ein. Dazu kommen ab dem Monat September die Durchzügler aus den östlichen und nordischen Brutgebieten. Diese legen auf ihrem langen Flug in Deutschland eine Zwischenrast ein.

In den letzten 15 Jahren ist die Zahl rastender Kraniche im Nordosten Deutschlands stetig gestiegen. Verantwortlich hierfür sind zum einen Zugwegverlagerungen, von der Ostroute auf die Westroute, sowie Bestandszunahmen. An deutschen Rastplätzen konnten in den Jahren 1997 und 2020 große Zahlen von 83.000 sowie 96.000 Kraniche ermittelt werden. Mitsamt der Westzieher, die eine Anzahl von zirka 20.000 bis 23.000 Tieren aufweisen und in Masuren (Polen) rasten, werden die ziehenden Kraniche  durch Deutschland nach Südwesten hin auf etwa 120.000 Großvögel geschätzt.

Auf ihrer Zugroute sind die morgens in Nordostdeutschland startenden Kraniche mittags in Hessen. Die Tiere ziehen in einem rund 200 Kilometer breiten Korridor nach Südwesten durch Deutschland. Kraniche kommen im Herbst an wenigen großen Schlafplätzen zusammen. Rastvogelpopulationen von mehr als 10.000 Tieren werden an rund 20 Plätzen regelmäßig dokomentiert.

Kraniche beobachten in Brandenburg

Bei dem bekannten Storchendorf Linum ( Rhin- und Havelluch), im Luch und an den Linumer Teichen, in Brandenburg befindet sich einer der größten Kranich-Rastplätze Europas. Weitere Rastgebiete finden Sie im Nationalpark Unteres Odertal ab Gartz entlang der Oder.  oder in der Niederlausitz am Borcheltsee bei Luckau.

Kranich Rastzahlen

2024   2023   2022  
        20.09.2022 10290
           
           
           

 

Rheinland Pfalz

In Rheinland-Pfalz sind Kranich Rastgebiete eher selten. Sie befinden sich in übersichtlicher Landschaft in weitläufigen Wiesen- und Ackerflächen.

Westerwälder Seenplatte

Im Oktober und November tritt der Kranich mit einem außergewöhnlich hohen Rastvorkommen an der Westerwälder Seenplatte auf. Bei steter Zunahme der mitteleuropäischen Brutbestände im Gebiet der Westerwälder Seenplatte könnten die Kraniche in Zukunft sogar als nicht brütende „Übersommerungsgäste“ auftreten. Die regelmäßigen Rastvögel umfassen Bestände von zirka 100-200 Tieren. Am 30.10.2010 wurde der bisherige Höchststand am Dreifelder Weiher mit zirka 2.600 Kranichen erreicht. Am Haidenweiher und am Hofmannsweiher wurden zirka 500 Kraniche gesichtet. Am 15.11.2011 wurden mindestens 910 und am 12.12.2011 mindestens 627 rastende Kraniche am Dreifelder Weiher dokumentiert.

Der Dreifelder Weiher wird in Regelmäßigkeit von rastenden Kranichen genutzt. Seltener finden sich diese auch am Haidenweiher und am Hofmannsweiher. Außer der Reihe wird die südliche Weihergruppe der Ortsgemeinde Steinen aufgesucht. Die Teichbodenflächen sowie die offenen Flachwasserzonen werden als Resthabitate gebraucht. Wenn der Vogelzug so richtig am Gange ist rasten in den Wiesen im Wiedtal oberhalb der Ortsgemeinde Steinebach a. d. Wied sowie der Feldflur südlich des Ortes Dreifelden große Schwärme Kraniche.

Hinter der Mortkaute

Als Rastvogel kommt der Kranich in der der ehemaligen Kiesgrube Mortkaute mit bis zu 100 Individuen vor. Der zentrale Grubenbereich um das Gewässer dient als Rastfläche sowie das angrenzende Umland.

Zu den regelmäßig besuchten seltenen Rastplätzen in Rheinland-Pfalz gehören auch das Vogelschutzgebiet Ober-Hilbersheimer Plateau.

Hotspots in Deutschland

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