Montag, September 25, 2023
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Vogelbeobachtung im Februar

Wenn die Tage länger werden und die Temperaturen steigen sieht man bereits die ersten Frühlingsblüher. Für einige Vogelarten wie den Eulen beginnt schon im Februar die Paarungszeit. Auch die ersten Kohl- und Blaumeisen beginnen mit ihrer Balz .

Mit Beginn der Paarungszeit, der Balzzeit, steigert sich schon Anfang Februar das Zugverhalten einiger Vögel. Erste früh ziehende Arten befinden sich dann bereits schon wieder auf dem Vogelzug. Der „großräumige“ Vogelzug, wie wir ihn alle kennen, hat zu dieser Zeit allerdings noch nicht begonnen. Der Fortbestand der meisten Arten ist weitestgehend gleichbleibend. Hierbei spielt das gemäßigte Wetter eine entscheidende Rolle.

Gute Rastgebiete sind für viele Vogelarten wie z.B. Kraniche, Schwäne oder Wildgänse, die sich jetzt auf dem Rückzug befinden, von größter Wichtigkeit. Ausgedehnte Feuchtgebiete ebenso wie größere Flüsse wie Oder, Weser, Elbe und Rhein bieten den Vögeln alles was sie für ihre Rast brauchen. Daher kann man bereits im Ende Februar von einem höheren Vogelaufkommen ausgehen.

Im Februar kehren die ersten Kurzstreckenzieher wie z.B. der Star und Kiebitz wieder in sein Brutgebiet zurück. Manche Arten brüten jetzt auch schon. Bartgeier und Kolkraben brüten schon im Gebirge, während sich im Tiefland Waldkauz und Schleiereule noch in der Paarungszeit befinden.

Balz der Eulen

Der Waldkauz gehört zu den häufigsten Eulenarten und fühlt sich in Wäldern, auf Friedhöfen mit altem Baumbestand und in Parkanlagen wohl. Während der Sommerzeit ernährt er sich hauptsächlich von Kleinsäugern, Mäusen, Regenwürmern, Fröschen und Fischen. Während der Winterzeit stellt er seine Nahrung auf Kleinvögel um. Diese werden allabendlich an seinem Schlafplatz erbeutet. Vorzugsweise jagt er Sperlinge, Amseln, Grünfinken sowie Tauben in den Städten.

Der Waldkauz beginnt im Winter, Mitte Februar, mit der Paarungszeit. Wenn beide Partner sich an ihrem gemeinsamen Treffpunkt begegnen, wird der abendliche Gesang beendet. Es ist das Heulen des Männchens zu hören. Beide Käuze müssen sich erst näher kennenlernen und sich aneinander gewöhnen. Die körperliche Distanz die sie zueinander haben, muss zunächst abgebaut werden. Der sich aufträngende Partner wird erst einmal durch Fauchen und Kreischen abgewiesen.

Insgesamt leben neun Eulenarten in Deutschland. Dazu gehören Uhu, Waldohreule, Sumpfohreule, Schleiereule, Waldkauz, Raufußkauz, Steinkauz, Sperlingskauz und zuletzt der Habichtskauz, den man nur im Bayrischen Wald antreffen kann.

Im Februar und März ist die Hochbalzzeit des Uhu. Seine Rufaktivität ist kurz nach Sonnenuntergang und danach wieder in den frühen Morgenstunden am höchsten.

Die Waldohreule verhält sich anders als Waldkauz und Uhu. Man findet sie an Waldrändern, Friefhöfen, Nadelgehölzen und Feldgehölzen. Sie brütet in alten Krähen- und Elsternnestern und nicht in Höhlen.

Zugvögel kehren zurück

Bereits während der Morgendämmerung ist der Gesang der Vögel sehr laut zu hören. Die Amsel zählt dabei im Februar und März zu den ersten singenden Arten. Die Männchen beginnen den Tag mit ihrem melodischen Gesang. Dabei dient der morgendliche Gesang zum einen zur Revierabgrenzung und zum anderen zur Werbung eines Weibchens. Gut versteckt im Unterholz stellen Zaunkönige mehrere Nestkugeln, die aus Moos bestehen, fertig. Das dazugehörige Weibchen darf sich dann eines davon zur Brut aussuchen und ist noch für die bequeme Innenausstattung zuständig. Der Gartenrotschwanz ist mit seiner Partnerin unterwegs um ihr Nistkästen oder Bruthöhlen in Obstbäumen zu zeigen. Auch bei den Gartenrotschwänzen entscheidet das Weibchen über die Auswahl des Nestes.

Mit schönen Gesängen sind z.B. Zaunkönig, Blaumeise, Kohlmeise, Gartenrotschwanz und Hausrotschwanz unterwegs. Um ihr Revier anzuzeigen und Partnerinnen anzulocken trommeln Buntspechte auf hohlen Ästen. Im Frühjahr hört man den Grünspecht auf Obstbaumwiesen und Waldlichtungen durch ein lautes Lachen. Den Schwarzspecht hingegen erkennt man durch ein metallisches Sirren. Andere Vogelarten hingegen fliegen singend durch ihr Brutrevier. Zu diesen Arten gehören z.B. Feldlerche, Girlitz und Grünfink.

Das Rotkehlchen zählt zu den äußerst ausdauernden Sängern. Es singet noch spät am Abend und der Nacht. Bei Beginn der Morgendämmerung geht der Gesang gleich weiter. Man findet es in vielen Gärten und dort lässt es sich gut beobachten. Nicht nur der Vogel selbst sondern auch sein Gesang ist sehr zart. Der Grünfink meldet sich ebenfalls im Februar zurück. Er ist laut und normalerweise kann man diesen auffallend grün/gelben Vogel nicht übersehen.

Weitere Vogelarten kehren aus ihren Überwinterungsgebieten zurück und stimmen in das Vogelkonzert mit ein. Singdrosseln und Stare sind es im Februar.

Im März gesellen sich Gartenrotschwanz, Hausrotschwanz und Zilpzalp dazu, der Kuckuck kommt im April und im Mai treffen Pirol, Nachtigall, Grauer Fliegenschnäpper und Mauersegler ein.

Die ersten Weißstörche kehren Mitte Februar aus ihren Überwinterungsgebieten in Frankreich und Spanien zurück. Sogleich beziehen sie wieder ihre Horste die sich auf Nisthilfen, Türmen, Hausdächern, Bäumen oder Strommasten befinden. Sie zählen zu den ersten, die zum Großteil auf Müllkippen und Reisfeldern in Spanien überwintert haben. Wegen des viel kürzeren Hin- und Rückflugs ist das Spanische Winterquartier von Vorteil, denn die Brut kann früher beginnen. Die weiter fliegenden Weißstörche, z.B. bis nach Südafrika treffen entsprechend später bei uns ein.

Gewässer, Talsperren und Kiesgruben zählen zu den Rastplätzen für Wasservögel. Hier kann man Wintergäste und auch seltene Arten beobachten. Dazu gehören z.B. Säger, Taucher, Pfeifente, Schellente, Spießente, Reiherente, Tafelente, Blässgans und Saatgans.

Kranichbalz ein Naturschauspiel

Ein überaus phantastisches Naturerlebnis stellt die Balz der Kraniche dar. Die Kraniche befinden sich jetzt bereits auf dem Zugweg, aus ihren Winterquartieren in Spanien und Frankreich uf unsere Felder und Wiesen zur Zwischenrast. Bevor man diese wundervollen Tiere sieht, hört man sie bereits. Sie machen , bei der Balz, durch lautes Trompeten auf sich aufmerksam. Dabei wird das Gefieder aufgeplustert und es beginnt der eindrucksvolle Tanz der Kraniche. Beeindruckende Tanzeinlagen sind die Folge. Dazu gehören Flügelschlagen, werbende Sprünge, Imkreislaufen, einander jagen, sich durch Zickzackläufe zu verweigern.

In Deutschland liegt die Hauptdurchzugszeit der Kraniche Ende Februar/Anfang März. Der Zug im Frühjahr fällt allerdings nicht so bombastisch aus als im Herbst. Die Kraniche sind in kleineren Gruppen viel schneller unterwegs und versuchen so schnell wie möglich in ihre Brutgebiete zu gelangen.

 

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