Wenn im März der Frühling näher rückt beginnt für alle Vogelgucker ein sehr interessanter Monat. Die Vögel machen sich jetzt wieder auf den Weg in ihre Brutgebiete. In der Vogelwelt gilt, wer zeitig losfliegt bekommt die besten Brutplätze. Am beeindruckensten ist der alljährliche Kranichzug. Die Kraniche machen lautstark trompetend auf sich aufmerksam und fliegen in großen Gruppen zu ihren Brutgebieten. Diese befinden sich in Norddeutschland, Skandinavien, Sibirien und dem Baltikum.
Frühjahrsankunft Brutvögel
Die Vögel die im Mittelmeerraum überwintert haben, wie z.B. die Mittelstreckenzieher Kranich, Weißstorch, Buchfink, Rotkehlchen, Star, Kiebitz, Kormoran, Feldlerche, Singdrossel und Hausrotschwanz, kommen im März früher als die Rückkehrer aus Afrika, wie z.B. die Langstreckenzieher Nachtigall, Kuckuck, Rauchschwalbe, Mehlschwalbe, Weißstorch, Mauersegler, Fitis und Zilpzalp, wieder in ihre Brutgebiete. Durch den kürzeren Anflug haben sie den natürlichen Anspruch auf die besten Brutplätze und die später ankommenden müssen sehen wo sie bleiben.
Bedingt durch den Klimawandel machen sich bereits seit geraumer Zeit nicht mehr alle Zugvögel im Spätsommer bzw. im Herbst auf den Flug in ihre ehemaligen Wintergebiete. Manche Vogelarten, wie z.B. der Weißstorch, fliegen nicht mehr so weit, d.h. sie fliegen nur noch bis nach Spanien und nicht mehr weiter bis nach Afrika. Durch dieses Phänomen treffen immer mehr Vögel zu denen z.B. Bachstelze, Gartengrasmücke, Zaunkönig und Hausrotschwanz gehören, immer früher bei uns ein. Inzwischen treffen sie mehrere Tage früher in Deutschland ein als in zurückliegenden Zeiten.
Bereits Anfang März haben die Weißstörche wieder ihre Horste bezogen. Ihrem lauten Klappern kann man bereits von der Ferne her lauschen und jetzt kann auch schon eine gute Vogelbeobachtung erfolgen. Störche sowie Gänse ziehen in Verbänden. Die richtige Flugstrecke wurde ihnen im jugendlichen Alter erstmals von ihren Eltern gezeigt. Zu den Arten die ihre Flugroute genetisch programmiert haben, gehören z.B. auch Trauerschnäpper und Grasmücken.
Die sogenannten Langstreckenzieher gehören zu den ersten Vogelarten die im Monat März wieder zurück kommen. Sie haben während ihrer Reise große Flugstrecken hinter sich gebracht. Diese lassen sich, wie z.B. bei Küstenseeschwalben, auf mehr als 25.000 Kilometer beziffern. Eine durchaus beachtliche Zahl!
Heimzug der Zugvögel aus ihrem Überwinterungsgebiet
Wasservögel sind sensible Wintergäste. Anfang bis Mitte März sind noch auf flachen Gewässern oder überschwemmten Wiesen die letzten Gäste zu beobachten. Dazu gehören beispielsweise Säger, Taucher sowie Enten aus Sibirien und Skandinavien. Unter anderem Löffelente, Spießente, Krickente, Stockente und mit viel Glück vielleicht auch schon die eine oder andere erste Knäkente. Während dieser Zeit können die Erpel besonders gut bestimmt werden. Sie tragen genau jetzt ihr auffällig hübsches und oft herrlich buntes Brutkleid. Bei der Balz sieht man sie häufig mit dem Kopf nicken, Markenzeichen bei der Löffelente ist ihr wuchtiger Schnabel. Bei der Balz lassen sich jetzt gut Haubentaucher sowie Zwergtaucher beobachten.
Zu Beginn des Tages, in den frühen Morgenstunden, kann man gut unterschiedliche Spechtarten beobachten. Von weitem her hört man schon ihr fleißiges Klopfen an den Bäumen. Schwarzspecht und Buntspecht trommeln um die Wette.
Die Mönchsgrasmücken gehören zu den Kurz- oder Mittelstreckenziehern. Beginnt ein Männchen mit seinem melodischen Gesang, fallen weitere in den Gesang ein. Will das Männchen ein Weibchen erobern, muss er ihr den besten Brutplatz zur Verfügung stellen und sie zudem mit seinem wundervollen Gesang beeindrucken.
Im März beginnt die Zeit in der die Vögel ihre Reviere abstecken, einen Partner finden und zum guten Schluß mit dem Nestbau beginnen. Für die Zeit vom 01.03. bis 30.09. eines Jahres gilt allerdings die gesetzlich verordnete Schonzeit bei Rück- sowie Pflegeschnitt von Hecken und Sträuchern zu beachten. Bitte halten sie sich daran, damit unsere herrliche Vogelwelt erhalten und noch schöner werden kann.