Vogelbeobachtung an der Ostsee
Die deutschen Ostseegebiete werden alljährlich während des Vogelzuges von Millionen von Zugvögeln überquert. Sie kommen aus ihren arktischen Brutgebieten und befinden sich auf dem Zug in ihre Überwinterungsgebiete die in Südeuropa sowie in Afrika liegen. Den gleichen Weg, nur in umgekehrter Reihenfolge, nehmen sie auch wieder zurück.
Zu den Zugvogel gehören Gänse, Greifvögel, Kraniche, Limikolen, Singvögel sowie Schwäne und Enten. An den Küsten und am Strand brüten viele Arten. Andere hingegen halten sich nur als Wintergäste an der Ostsee auf. Schwalben machen einen Großteil der Population aus. Dazu gehören die Küstenseeschwalbe, Seeschwalbe, Uferschwalbe und die Flußseeschwalbe. Sie machen sich die verschiedenen Habitate die das Ostsee bietet zunutze. Seeadler und auch der Kormoran haben es als Fischfresser nicht wirklich leicht bei ihrer Jagd an der Ostsee, denn mit den Fischern müssen sie sich gezwungenermaßen ihr Nahrungsspektrum teilen.
Zu den charakteristischen Ostseevögeln zählen die Möwen. Silbermöwe, Sturmmöwe sowie Lachmöwe sind häufig in diesem Gebiet anzutreffen. Wildgänse und Enten lassen sich ebenfalls gut beobachten. Häufig kommen an der Ostsee Schellente, Eiderente, Eisente sowie Reiherente vor. Der Mittelsäger, ist ebenfalls ein charakteristischer Ostsee Vogel.
Zu den unterschiedlichen Lebensräumen an der Ostsee gehören das offene Meer, Steilküsten, die Küsten des Festlandes sowie der Inseln und die Boddengewässer. Neben anderen Vogelarten finden sich hier Watvögel, Enten, Taucher, Seeschwalben und Möwen. Selbstverständlich sind nicht alle Arten gleichzeitig anzutreffen. Das liegt daran dass manche Vogelarten im Gebiet brüten, andere rasten hier während ihres langen Zugweges und wieder andere überwintern hier. Die Zugvogel- und Rastzahlen sind allerdings aufgrund der gleichbleibenden Verhältnisse an der Nordseeküste höher als an der Ostseeküste.
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Vögel der Ostsee - Vogelarten
Vogelbeobachtung an der Ostsee
Das Naturschutzgebiet Geltinger Birk liegt auf der Halbinsel Angeln, die sich am Ausgang der Flensburger Förde, in Schleswig Holstein befindet. Es stellt das größte Naturschutzgebiet des Kreises Schleswig-Flensburg mit einer Fläche von insgesamt 773 Hektar dar. Etwa 200 Vogelarten können in dem Gebiet beobachtet werden. Dazu zählt z.B. auch der Seeadler. Weiterhin sind mehr als 90 Brutvogelarten dokumentiert. Aus dem hohen Norden kommen während der Zugzeiten viele „Gäste“ hinzu. Das Naturschutzgebiet Geltinger Birk bietet zudem eine Kormoran- und Graureiherkolonie.
Naturschutzgebiet Wallnau auf der Insel Fehmarn
Das Wasservogelreservat Wallnau befindet sich an der Westküste der Insel Fehmarn, in Schleswig Holstein . Die Gebietsfläche umfasst zirka 300 Hektar. Das Gebiet ist durch seine Röhrichtzonen, Teiche, kleinen Gehölze und der Wiesen ein wertvolles Kleinod an der Ostsee. Eine interessante Vogelbeobachtung kann von mehreren Beobachtungshütten sowie von einem Aussichtsturm aus erfolgen. Von hier aus können mehr als 250 verschiedene Vogelarten beobachtet werden. Desweiteren gibt es einen Naturlehrpfad mit Spielstationen sowie Themensäulen die über den Lebensraum der Pflanzen und Tiere informieren. Ein kleiner Tast- und Schnupperpfad lädt zusätzlich alle Besucher dazu ein ihre Sinne zu testen.
Grüner Brink auf Fehmarn
Das Naturschutzgebiet Grüner Brink liegt an der Nordküste der Insel Fehmarn westlich von Puttgarden, in Schleswig Holstein . Es handelt sich um ein ausgedehntes Gebiet mit einer Fläche von zirka 134 Hektar und einem etwa 2,5 Kilometer langen Küstenabschnitt. Zu beobachten sind viele Wasservogelarten sowie Singvögel und jede Menge Limikolen. Rund 170 Vogelarten wurden im Grünen Brink bereits gesichtet. Zu diesem Vogelarten gehören u.a. Sandregenpfeifer, Rohrammer, Säbelschnäbler, Bachstelze, Rotschenkel, Rauchschwalbe, Austernfischer, Rothalstaucher, Blässhuhn, Haubentaucher, Teichralle, Höckerschwan, Kormoran, Graugans, Lachmöwe, Kanadagans, Silbermöwe sowie Stockente und weitere Entenarten.
Naturschutzgebiet Graswarder bei Heiligenhafen
Das Naturschutzgebiet Graswarder liegt in der Nähe von Heiligenhafen, in Schleswig Holstein . Das Gebiet hat eine Fläche von zirka 230 Hektar. Geprägt wird das Areal durch den Ostseestrand, Strandwälle mit einer aufgesetzten Düne die bis zu zwei Meter hoch sind sowie einer großzügig bewachsenen Salzwiese. Insgesamt brüten 40 Vogelarten in diesem Gebiet. In der Winterzeit kommen noch einmal 180 weitere Vogelarten dazu. Der NABU bietet in der Zeit von Ostern bis Oktober Führungen zur Seevogelkolonie an. Naturschutz sowie Tourismus ergänzen sich perfekt im Naturschutzgebiet Graswarder.
Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft
Der Seeadler ist wohl der imposanteste Bewohner des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft in Mecklenburg Vorpommern. Am Himmel ist er durch seine große Flügelspannweite von mehr als zwei Metern nicht zu übersehen. Regelmäßig werden im Nationalpark zirka 163 Brutvogelarten gezählt. Davon stehen 67 auf der Roten Liste der gefährdeten Brutvögel Deutschlands.
Der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft ist das bedeutendste Überwinterungsgebiet für Wasservogelarten im kompletten Ostseeraum. Den gesamten Winter über können diverse Gänsearten beobachtet werden. Während des Vogelzugs im Herbst rasten im Nationalpark rund 80.000 Kraniche. Neben dem Seeadler gehören sie zu den besonders interessanten Großvögeln in dem Gebiet.
Rügen – ein Dorado für gefiederte Gäste
Auf der Insel Rügen in Mecklenburg Vorpommern, treffen insgesamt vier Gebiete aufeinander. Alljährlich werden zirka 2,5 Millionen Vögel gezählt. Zu den Tieren die hier beobachtet werden können zählen z.B. Seeadler, Kranich, Kormoran, Graugans, Schwäne, verschiedene Taucher- und Möwenarten sowie große Mengen weiterer Vogelarten.
Insel Kirr – Tausende Vögel
Die Insel Kirr liegt im Barther Bodden südlich von Zingst in Mecklenburg Vorpommern und ist ein Eldorado für verschiedenste Vogelarten. Teile der Insel werden regelmäßig überschwemmt, da sich die Insel nur ein paar Meter über dem Wasserspiegel befindet. Durch ein vielfältiges Nahrungsangebot ist Kirr eines der bedeutendsten Brutgebiete an der deutschen Ostseeküste.
Auf dem kleinen Eiland leben etwa 20 bis 30 Seeadler. Austernfischer, Kiebitz und Säbelschnäbler sind in dem Gebiet heimisch. Einige Arten der insgesamt 23 verschiedenen Küstenvogelarten sind nur noch auf der kleinen Insel anzutreffen. Dazu gehören z.B. auch die letzten Paare die zu einer seltenen Unterart des Alpenstandläufers zählen. Die Insel wird von dem vom Aussterben bedrohten Kampfläufer als Brutgebiet genutzt, der ansonsten in Mecklenburg Vorpommern und sonst nur noch auf der Greifswalder Oie vorkommt. Die Insel ist zudem ein Rastplatz für tausende Kraniche, die auf dem Weg in ihre südlichen Überwinterungsquartiere im Herbst hier rasten.