Montag, Dezember 11, 2023
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Steckbrief, Zugzeiten, Verbreitung, Bilder

Flussuferläufer

Der Flussuferläufer zeichnet sich durch kontinuierliches Wippen des hinteren Körperteils und zuckende Flügelschläge aus, während er knapp über der Wasseroberfläche fliegt. Zusätzlich ist sein Ruf dreisilbig und klingt wie "hididi-hididi".

Erkennungsmerkmale / Aussehen

Der Flussuferläufer (Actitis hypoleucos) hat eine Größe von 18 bis 20,5 cm. Seine Flügelspannweite beträgt 32 bis 35 cm. Im Verhältnis zu seinem Körper sind die Beine sehr kurz und blassgelb gefärbt. Er hat einen langen Schwanz. Der Schnabel ist mittellang, dunkelbraun gefärbt mit einer hell orangebraunen Wurzel. Die Oberseite des Gefieders ist im Prachtkleid braun. Dieses weist eine feine dunkelbraune Kritzel und Pfeilspitzenzeichnung auf. Dazu kommt eine unregelmäßige Musterung. Die Körperoberseite ist im Ruhekleid nahezu einheitlich olivbraun. Zwischen Flügelansatz und der Brust besticht ein markanter weißer Keil. Der weiße Flügelstreif ist im Flug sehr auffällig. Die Augen sind dunkel mit einer weißen Umrandung. Für den Flussläufer charakteristisch ist eine oft geduckte und leicht vornübergebeugte Haltung. Typisch ist auch ein Wippen mit dem Hinterende. Dabei läuft er emsig auf- und ab. Er hat ein Gewicht zwischen 40 und 80 g. Männchen und Weibchen unterscheiden sich im Aussehen nicht. Wenn er fliegt, erklingen meist schrille Rufe. Der Flussläufer ist nicht nur ein guter Flieger, sondern auch ein guter Schwimmer. Er ist in der Lage bis zu einem Meter tief zu tauchen. Dabei kann er 20 Sekunden lang die Luft anhalten.

Fortpflanzung und Entwicklung

Im zweiten Lebensjahr erreicht der Flussläufer seine geschlechtsreife. Die Saisonehe ist überwiegend monogam. Die Jungtiere sind ab dem 21. Lebenstag voll flugfähig. Bereits ab dem 15. Lebenstag können sie auffliegen. In einer Untersuchung in Großbritannien hat sich gezeigt, dass nur 24 bis 35 Prozent der geschlüpften Jungtiere auch tatsächlich flügge wird.

Brutzeit

Da der Flussläufer zu den Watvögeln gehört sind mehrere Dinge Voraussetzung für den perfekten Brutplatz. Er bevorzugt eine niedrige Vegetation in flachen Flussbetten und Kiesbänken am Ufer. Für die Brut werden flache Kiesmulden errichtet. Beide Elternteile scharren und errichten das Nest. Die Mulde wird mit Pflanzenteilen ausgepolstert. Das Nest liegt gut versteckt in der Vegetation auf einem absolut trocknen Untergrund. Es ist nur maximal 50 Meter vom Wasser entfernt, normalerweise aber sehr nah am Gewässer. In Mitteleuropa ist Legebeginn frühestens ab Anfang April. Die Hauptlegezeit ist im Mai. Es konnten auch Nachgelege bis Juni beobachtet werden. Das Weibchen legt meistens vier Eier. Diese sind 35 mm groß und haben eine zugespitzte kreiselige Form. Die Farbe der Eier ist blass bräunlich mit braunen Punkten. Dazu kommen kleine bis mittelgroße rotbraune Flecken. Die Brutdauer beträgt zwischen 21 und 22 Tagen. Männchen und Weibchen sind an der Brut beteiligt.
Nähert sich ihm ein Fressfeind, mimt er einen verletzten Vogel. So schleppt er sich vor dem Feind umher. Dies dient vor allem zur Ablenkung von seinem Gelege oder den Küken. In Deutschland erreicht er sein Brutgebiet frühestens Anfang bis Mitte April.

Lebensweise & Verbreitung

Den Flussläufer findet man an Bächen und steinigen Ufern von Flüssen. Beheimatet ist er auch an Seen. Da unverbaute Flussufer immer seltener geworden sind, gilt der Flussläufer als stark gefährdet. Wenn er nicht brütet, trifft man den Flussläufer auch an steinigen Küsten. In fast ganz Europa kann man den Flussläufer in der Zeit zwischen April bis Oktober antreffen. Ausgenommen ist davon Island. Als Durchzügler sieht man ihn an Binnengewässern jeglicher Art. Er fühlt sich in Tiefebenen genauso wohl wie in bis zu 4.000 Metern Höhe.

Ernährung

Auf dem Speiseplan des Flussläufers stehen Weichtiere und kleine Krebse. Am Flussufer sucht er aber auch nach Spinnen und Insekten, die er ebenfalls gerne mag.

Zugverhalten

Im Herbst zieht der Langstreckenzieher in sein Winterquartier nach Südeuropa oder Afrika. Er fliegt dabei in der Nacht, allein oder aber auch in kleinen Gruppen. Ab April kehrt er zurück. Somit gehört er zu den Kurz- bis Langstreckenziehern. Zu beobachten ist er zwischen April bis September an Binnengewässern aller Art .

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