Freitag, Juni 2, 2023
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Steckbrief, Zugzeiten, Verbreitung, Bilder

Steinschmätzer

Erkennungsmerkmale / Aussehen

Der Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe) ist ein 14-17 cm großer Vogel mit einem Gewicht zwischen 22 und 28g. Die Flügelspannweite wurde zwischen 26 und 32 cm gemessen. Männchen und Weibchen unterscheiden sich optisch vor allem in ihrem Prachtkleid. Das Prachtkleid trägt das Männchen im Frühjahr und Sommer. Scheitel und Rücken erstrahlen in einem aschgrau. Ein schwarzer Augenstreifen zieht sich durch bis zur Wange. Dort wird der Streifen etwas breiter. Es wirkt so, als würde er eine Maske tragen. Ein weißer Streifen sitzt über dem schwarzen Augenstreifen. Der Bauch ist weiß mit einer ockerfarbenen Brust und schwarzen Flügeln. Das Federkleid des Weibchens ist weniger kontrastreich und der Augenstreif ist nicht so stark ausgeprägt. Zudem haben die Flüge statt einer schwarzen, eine braune Färbung. Generell ist das Gefieder in einen graubeigen Ton gefärbt. Charakteristisch für den Steinschmätzer ist die schwarz-weiße Färbung des Schwanzes. Diese kann man besonders gut und leicht im Flug erkennen. Ein schwarzes T ziert den weißen Schwanz. Auch die Beine sind schwarz gefärbt. Im Schlichtkleid wirken Männchen und Weibchen ähnlicher. Die Kontraste des Männchens sind dann nicht mehr so stark ausgeprägt, wie im Prachtkleid. Den Namen verdankt er seiner Stimme und der Zugehörigkeit zu den Steinvögeln.

Fortpflanzung und Entwicklung

Das Männchen bietet dem Weibchen während der Balz mehrere Nistplätze an. Der Beste wird vom Weibchen ausgewählt. Nachdem die Jungtiere das Nest verlassen haben, werden sie noch einige Zeit von den Eltern mit Nahrung versorgt. Flügge werden die Jungvögel mit etwa 14 -16 Tagen.

Brutzeit / Brutverhalten

Das Nest bauen sie zwischen Steinhaufen, Erdhöhlen, Mauern und Nischen. Fünf bis Sechs bläuliche Eier mit einigen Punkten werden gelegt und ausgebrütet. Die Jungtiere schlüpfen bereits nach 14 Tagen. Beide Elternteile kümmern sich fortan 15 Tage um die Nestlinge und versorgen diese mit Futter. Im Jahr brüten Steinschmätzer in der Zeit zwischen April und Juli ein bis zwei Mal. Das Männchen bewacht während der Brut das Nest und füttert das Weibchen.

Lebensweise & Verbreitung

Als Brutvogel ist der Steinschmätzer in ganz Europa anzufinden. Zudem ist er der einzige Vogel aus der Art der Gattung Steinschmätzer, der in Nordeuropa vorkommt. Hauptsächlich ist er im Gebirge zu finden, mag aber auch andere Landschaften. Bevorzugt wird ein steiniges und offenes Gelände, indem er optimal getarnt ist. Zu finden ist er im Flachland, Gebirge, Heidelandschaften, Strandwiesen und felsigen Klippen. In Deutschland ist sein Vorkommen äußerst selten und ist hierzulande vom Aussterben bedroht. Außerhalb Europas ist er in Kanada, Grönland, Sibirien und Alaska zu finden. Obwohl er in Deutschland auf der Roten Liste steht, ist er aufgrund der weltweiten Verbreitung als nicht gefährdet eingestuft. Sie hüpfen zwischen Steinen umher, bleiben immer wieder stehen, knicksen und bewegen dabei den Schwanz. Dies tun sie auch mit Futter im Schnabel. Zum Singen bevorzugen sie einen erhöhten Sitzplatz, wie einen Felsen. Männchen sind äußerst territorial, auch im Überwinterungsquartier. Das Männchen markiert sein Revier mit Singflügen und stellt seine Schwanzfedern durch Spreizen zur Schau.

Ernährung

Der Steinschmätzer ernährt sich vorzugsweise von Insekten, Spinnen, Regenwürmern und Schnecken. Im Herbst stehen außerdem Beeren auf dem Speiseplan. Bei der Nahrungssuche hüpfen sie zwischen Steinen umher, bleiben immer wieder stehen, knicksen und bewegen dabei den Schwanz.

Zugverhalten

Das Überwinterungsquartier des Steinschmätzers liegt in Ostafrika. Die in Alaska lebende Population überquert in einer konstanten Fluggeschwindigkeit von 50 km/h Nordrussland, Asien und das Kaspische Meer, um das Winterquartier zu erreichen. Dieses erstreckt sich vom Sudan bis nach Kenia. Im Frühjahr fliegen sie dieselbe Strecke wieder zurück nach Alaska. Jährlich legt ein Steinschmätzer erstaunliche 30.000km zurück. Auch die grönländischen und kanadischen Populationen legen eine solche Distanz zurück. Auf seiner Langstreckenroute schafft er je nach Windgegebenheiten 450 km pro Nacht.

Tipps zur Vogelbeobachtung

Der Steinschmätzer ist überwiegend in Ostdeutschland zu beobachten. Es gibt noch vereinzelte Populationen in Ostfriesland, Allgäu, Oberrheinischen Tiefland. Zu den Zugzeiten kann man sie im im Küstenbreich der Nordsee beobachten.

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