Erkennungsmerkmale / Aussehen
Der Triel (Burhinus oedicnemus) ist ein Meister der Tarnung und mit 38 – 45 cm in etwa so groß wie ein Huhn. Das Gewicht liegt zwischen 290 und 535 g. Sie Flügelspannweite beträgt 76 bis 88 cm. Das sandfarbene Gefieder hat dunkle Strichelungen, die sich auffällig vom Hals über den Brustbereich hinzieht. Die Unterseite des Triels ist hell. Charakteristisch sind die großen Augen mit gelber Irisfärbung, sowie der ebenfalls gelbe Schnabel mit schwarzer Spitze. Die Beine sind kräftig und gelb gefärbt. Männchen und Weibchen unterscheiden sich äußerlich nur gering. Das Weibchen ist ein kleines Stück größer und wiegt mehr. Auch das Gefieder der Jungvögel gleicht dem der adulten Tiere.
Fortpflanzung und Entwicklung
Sobald die Tiere aus ihrem Winterquartier zurückgekehrt sind, startet die Balz. Dies geschieht in der Zeit zwischen April und Juni. Das Männchen umgarnt dabei das Weibchen und scharrt Mulden in den Boden. Das Weibchen entscheidet dann, in welcher Mulde sie brüten möchte. Es kommt zum Kampf, sobald sich ein weiteres Männchen dem balzenden Paar nähert. Der Verlierer wird unmittelbar aus dem Brutgebiet vertrieben. In der Balzzeit durchdringt ihr Ruf stets die Stille der Abenddämmerung und Nacht. Während das Weibchen in der Abenddämmerung auf Nahrungssuche geht, hält das Männchen die Eier warm. Die Jungtiere sind Nestflüchter. Ihr beiges Gefieder macht sie in der Umgebung zu Meistern der Camouflage. Beide Elternteile kümmern sich um die Jungtiere und verteidigen diese gegen Feinde wie Wiesel, Füchse und Greifvögel. Kommt es zu einem Angriff, bleiben die Jungtiere regungslos und flach am Boden liegen.
Brutzeit
In den Monaten April bis Juli haben Triele ein bis zwei Jahresbruten. 2 beige Eier mit dunklen Flecken werden in eine Mulde im Boden gelegt. 26 Tage beträgt die Brutdauer. In Europa sind fast alle Brutgebiete verschwunden.
Lebensweise & Verbreitung
Den Tag verbringt der Triel hauptsächlich auf dem Boden liegend oder auf einem Fleck stehend. Er verschmilzt dabei mit seiner Umgebung und bevorzugt trockene, warme und vegetationsarme Gebiete wie Küstendünen, Kiesbänke an Flussufern, lichte Wälder, Felder und Brachland. In Deutschland ist der Triel nicht mehr anzutreffen. Sein Verbreitungsgebiet beschränkt sich in Europa vor allem auf Trockengebiete in West- und Südeuropa. Dazu gehören die westlichen und östlichen kanarischen Inseln, Südgriechenland und diverse Mittelmeerinseln. Außerhalb Europas ist der Triel in Kleinasien, Hinterindien und Kasachstan zu finden.
Ernährung
Am liebsten frisst der Triel Insekten aller Art, wie Spinnen, Würmer und Asseln. Nur selten pickt er nach Sämereien. Neben kleinere Schlangen und Eidechsen werden ebenfalls Jungvögel, Vogeleier und verschiedene kleinere Säugetiere erbeutet. Die Beute wird akustisch und optisch geortet. Es werden sogar Steine umgedreht, wenn dort ein Beutetier vermutet wird. Bei Sichtung von Beute wird diese über kurze Strecken fliegend oder laufend verfolgt. Die Nahrungssuche findet ausschließlich in den Dämmerungsstunden oder nachts statt. Lediglich zur Brutzeit wird auch tagsüber gejagt.
Zugverhalten
Der Triel ist Langstreckenzieher, Teilstreckezieher aber auch Standortvogel. Sein Zugverhalten ist abhängig von Unterart und Brutstandort. So überwintert beispielsweise die kanarische Kolonie an ihrem Brutort oder legt nur eine Kurzstrecke zurück. Die meisten Populationen der Unterart harteri überwintern auf der arabischen Halbinsel bzw. Ostafrika, wo Eritrea, der Südsudan und Somalia hervorzuheben sind. Bevorzugt werden Oasen- und Steppengebiete. So gut wie alle europäischen Populationen sind Zugvögel mit einigen Langstreckenzugtradition. Südfrankreich und das Mittelmeergebiet gehören bereits zu den Winterquartieren der europäischen Zieher. Alpen und Mittelmeer werden ohne Umschweife überflogen.
Auffällig ist, dass Jungvögel aus Zweitbruten der englischen Population, versucht im Brutgebiet zu überwintern. Berits ab Mitte Juli schließen sich ganze Wandergesellschaften in den europäischen Brutgebieten zusammen. Zuerst fliegen sie in ein geeignetes Gebiet, indem die Mauser stattfindet. Der eigentliche Zug startet erst im September und gegen Ende Januar werden die südlichsten Zuggebiete wieder verlassen.
Tipps zur Vogelbeobachtung
Der Triel galt seit 1987 als ausgestorben. 2011 brüten wenigen Paaren in Oberrheinebene in BaWü