Die Uferschnepfe gehört zur Gattung der Schnepfenvögel und ist in ganz Europa weit verbreitet. Häufig ist sie in Überschwemmungsgebieten, im Wattenmeer, auf Feuchtwiesen, an Flussläufen oder in Moorlandschaften anzutreffen, da sie feuchte Landschaften über alles liebt. Es ist ein Zugvogel, der im Winter sein Quartier nach Südeuropa, Australien und Afrika verlegt. Die Uferschnepfe hat gerade mal eine Körperlänge von 35 bis 45 Zentimeter, doch ist sie aufgrund ihrer Flügelspannweite und ihrem wunderschönen prächtigen Kleid ein absoluter Hingucker. Die Lebenserwartung der Uferschnepfe liegt unter guten Umständen und Voraussetzungen bei ungefähr 16 Jahren.
Erkennungsmerkmale / Aussehen
Wenn wir uns Männchen und Weibchen genauer anschauen zeigt sich, dass das Weibchen der Uferschnepfe ein stückweit größer und schwerer als das Männchen ist, was allerdings nicht unbedingt auffällt. Vom Aussehen her sind Männchen und Weibchen sich ziemlich ähnlich, sodass auch hier kaum ein Unterschied feststellbar ist. Im Rückenbereich zeigen sich zahlreiche Brauntöne, die mit schwarzen Flecken übersät sind. Dank der hellen Säume an den Federn, ist ein wunderbarer Kontrast zum Rücken gegeben. Der Kopf von der Hals weist eine rotbraune Färbung aus, während der Oberkopf leicht braun gestrichelt ist.
Besonders auffallend ist der 8 – 11 cm lange Schnabel, der gelb orange ist, aber eine schwarze Spitze hat. Beim Männchen etwas kürzer Die dunklen Augen fallen besonders auf, zumal sich darunter ein heller Strich befindet. Ebenso wie das Federkleid weist auch die Brust eine rötlich braune Färbung auf, sodass die dunklen Beine besonders auffallen. Einen kleinen Unterschied zum Weibchen gibt es allerdings doch, denn beim Männchen ist im Bauchbereich etwas mehr weiß zu sehen.
Fortpflanzung und Entwicklung
Durch Balzflüge und Rufe machen sich die männlichen Uferschnepfen bei den Weibchen bemerkbar. Dabei handelt es sich um wiederholende rhythmische Balzrufe, die die Aufmerksamkeit der Weibchen auf sich ziehen sollen. Das Männchen bemüht sich sehr um sein Weibchen, denn es richtet ihm gleich verschiedene Nestmulden her. So hat das Weibchen die Möglichkeit, sich eine Nestmulde zum Brüten auszusuchen, wo es dann etwa nach drei Wochen mit Leben gefüllt wird.
Brutzeit
In der Zeit von April bis Juli beginnt die Brutzeit bei den Uferschnepfen. Die Männchen richten die Nestmulden auf dem Boden her und polstern Sie mit trockenem Gras aus. In der Regel legt die Uferschnepfe bis zu vier Eier, die eine oliv braune Färbung haben und mit dunklen Flecken versehen sind. Die Brutdauer selber beträgt ungefähr 24 Tage, wobei sich Männchen und Weibchen beim Brüten abwechseln. Sobald die Küken geschlüpft sind, fallen besonders ihre sehr langen Beine auf, auf denen sie noch sehr unsicher unterwegs sind.
Solange die Jungen sich im Nest befinden, werden sie nicht nur von den Eltern verteidigt. Die ganzen Vögel in der Brutkolonie stimmen ein Konzert aus zahlreichen Rufen und Schreien an, was dazu führt, dass jeder Eindringling schnell das Weite sucht. Da es sich bei den Uferschnepfen Jungen um Nestflüchter handelt, suchen sie sich ihre Nahrung zeitnah selber. Ungefähr fünf Wochen lang werden die Uferschnepfen von den Eltern dabei begleitet, damit sie schnell fit genug sind, um ihre Nahrung selber zu finden.
Lebensweise
Die Uferschnepfe ist überwiegend in Niedermooren und Feuchtwiesen zu finden. Auch wenn sie in ihr Winterquartier umzieht, sucht sie meistens Plätze an Küsten, Ackerflächen oder überflutete Wiesen auf, wo sie eine kurze Pause macht. Im Gegensatz zu vielen anderen Vögeln ist die Uferschnepfe in der Lage sowohl Kurz- als auch Langstrecken zu fliegen. Dabei kann es durchaus sein, dass sie in der Winterzeit ihre Zeit im Mittelmeerraum, auf den Britischen Inseln, am Persischen Golf oder an der Atlantikküste verbringt.
Gegenüber vielen anderen Vögel wird die Uferschnepfe gerne als Sendervögel genutzt, um ihre Lebensweise und ihren Aufenthalt deutlicher erfahren zu können. Bei der Auswertung hat sich gezeigt, dass es verschiedene Plätze gibt, wo sich die Uferschnepfen zum Sammeln, zum Mausern oder zum Schlafen aufhalten. Das gilt insbesondere für Jungvögel, die zum Teil ganz andere Angewohnheiten an den Tag legen. Grundsätzlich lässt ich aber feststellen, dass sich die Uferschnepfe überwiegend in europäischen Gebieten verbreitet, sprich in Island, an den Nordseeküsten und in Nordosteuropa.
Ernährung
Überwiegend ernährt sich die Uferschnepfe von Larven, Ringelwürmer, Schnecken und Käfern. Dabei nutzen sie ihren langen Schnabel, um im Schlamm oder einer Bodenmulde herum zu stochern. Allerdings müssen sie bei der Nahrungssuche sehr vorsichtig sein, denn gerade Küken werden schnell zur Beute ihrer Feinde. Dazu gehört zum Beispiel der Steinmarder, die Raubmöwe, das Wiesel, aber auch bei Greifvögeln stehen die Uferschnepfen auf dem Ernährungsplan.
Vogelbeobachtungstipps
Zu den wichtigsten Brut – und Rastplätzen zählen u.a. Eiderstedt, Eider-Treene-Sorge-Niederung, Unterelbe bis Wedel, Rheiderland, Krumhörn, Butjadingen, Emsmarsch von Leer bis Emden , Ostfriesische Meere, Dümmer, Niedersächsische Mittelelbe, Hunteniederung, Hetter und der Düffel (Kreis Kleve), dem Amtsvenn Süd und dem Ellewicker Feld (Kreis Borken) sowie dem Strönfeld (Kreis Steinfurt), Ostmünsterland in der Rietberger Emsniederung (Kreis Gütersloh)