Vogelbeobachtung in Norddeutschland
Ab dem Frühjahr sind die Küsten und Gewässer in Norddeutschland ein ganz besonderes Eldorado für Vogelbeachter und solche, die es noch werden wollen. Die Brutsaison beginnt mit der Rückkehr der Zugvögel aus ihren Winterquartieren ab dem Monat April. Während ihres langen Fluges suchen sie Rast- und Nahrungsgebiete an der Nordseeküste sowie der Ostseeküste und auch im Binnenland auf. Sie ruhen sich aus und stärken sich für den kräftezehrenden Weiterflug. Die Vogelfluglinie ist die kürzeste Überquerung der Ostsee zwischen Fehmarn und Dänemark. Gerade hier können Zugvögel sehr gut beobachtet werden.
Vogelparadies Nord- und Ostseeküste
Es gibt allerdings auch andere Vogelarten die für einige Wochen an Nord- und Ostseeküste rasten und Energie tanken. Danach geht der Flug weiter nach Norden. Gerade an den deutschen Küstengebieten von Nordsee und Ostsee finden sie jede Menge frisches Gras um sich satt zu futtern. Je nach Wetterlage und dem Zielgebiet dass sie anfliegen möchten, ziehen sie bis zur Monatsmitte im Mai weiter.
Durch die Lage am Meer bestimmen insbesondere Wasservögel, die in großen Schwärmen auftreten, die Vogelwelt an den norddeutschen Küstenabschnitten. In gigantischen Dimensionen spielt sich hier der Vogelzug ab. Zu bestimmten Zeiten rasten Millionen von Zugvögeln gleichzeitig im Naturpark Wattenmeer.
Wasservögel und Limikolen
Überall dort wo es flache Wasserflächen gibt, ist die Familie der Watvögel anzutreffen. Zwischen den Monaten März und Mai treffen sie ein. Zu den Watvögeln gehören u.a. Uferschnepfe, Austernfischer, Säbelschnäbler, Großer Brachvogel, Knutt, Grünschenkel und Rotschenkel. Angezogen von den hervorragenden Bedingungen in den nordfriesischen Koogen, im Dollart ums Rheiderland bei Emden, im Katinger Watt, im Rantumbecken auf Sylt, der Insel Kirr, im Vogelreservat Wallnau auf Fehmarn und in den Boddengewässern Vorpommerns. Nicht überall im Wattenmeer finden sich die Vögel gleichermaßen verteilt. Säbelschnäbler lieben die schlickigen Wattflächen im Küstenbereich, Nonnengänse hingegen trifft man fast ausschließlich an der Festlandsküste und Ringelgänse lieben die Ruhezonen auf den Halligen.
Als Überwinterungsgebiet nutzen mehr als 9 Millionen Vögel die Ostsee. Hier finden sich die bedeutendsten und lebenswichtigsten Gebiete für Meeresenten und weitere Arten in Flussmündungen, Flachbänken und Lagunen. Andere Arten nutzen die Küste als Brutgebiet. Für Arten wie beispielsweise die Eisente ist die südliche Ostseeküste ein bedeutendes Überwinterungsgebiet. Auf dem Zug oder aber im Winter sind ebenfalls Trauerenten, Schellenten und verschiedene Gänsearten hier anzutreffen.
Drei Adlerarten sind in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern anzutreffen. Von den Überwinterungsgebieten in Afrika kehren Schreiadler und Fischadler im April wieder zurück, ganzjährig ist der Seeadler in diesen Gebieten anzutreffen.
Zu den Wintergästen die aus dem hohen Norden kommen, zählen arktische Wildgänse, nordische Entenarten sowie Sing- und Zwergschwäne.
Wer sich einen umfassenderen Einblick in die Vogelwelt verschaffen möchte, dem seien die folgenden Vogelbeobachtungsplätze empfohlen.In den vorbeschriebenen Regionen gibt es ausreichend Beobachtungstürme sowie Beobachtungshütten aus denen heraus man ungestört die Welt der Vögel erkunden kann.