Vogelbeobachtung in Ostdeutschland
Alljährlich überfliegen Millionen von Zugvögeln Ostdeutschland, wenn sie sich auf dem Zug von ihren arktischen Brutgebieten aus in die Überwinterungsgebiete nach Südeuropa und Afrika befinden. Auf dem gleichen Weg geht es in umgekehrter Reihenfolge wieder zurück in die Brutgebiete. Zu den Zugvögeln gehören Kraniche, Gänse, Enten, Limikolen, Greifvögel und auch Singvögel.
Vögel beobachten in Ostdeutschland
An den Küsten und Stränden der Ostsee brüten zahlreiche Arten. Andere Vogelarten sind ausnamslos als Wintergäste anzutreffen. Die verschiedenen Schwalbenarten, zu denen Seeschwalben und Uferschwalben wie, Flußseeschwalben und Küstenseeschwalben zählen machen einen Großteil der Population aus. Die Ostsee mit ihren unterschiedlichen Biotopen machen sie sich zunutze.
Seeadler und Kormoran führen derweil nicht immer ein einfaches Leben an der Ostsee. Das liegt einzig und allein daran, daß die Fischfresser sich ihre Beute mit den Fischern teilen müssen.
Seltene und vom Aussterben bedroht Arten
Vogelarten wie z.B. Schreiadler, Seggenrohrsänger, WeißbartseeschwalbeGroßtrappe und Kleines Sumpfhuhn gibt es nur hier. Wachtelkönig, Grünlaubsänger Tüpfelsumpfhuhn, Trauerseeschwalbe und Bienenfresser haben im Osten ihr Verbreitungsgebiet. Viele dieser selten Arten sind vom Aussterben bedroht. Die Anzahl der Bienenfresser ist mit nur ca. 1000 in Deutschland (2015) brütenden Paare klein. Davon lebt cirka die Hälfte im südlichen Sachsen-Anhalt bei Merseburg.
Ostdeutschland besitzt die größten und die meisten wertvollen Refugien für Vögel und ist Anziehungspunkt für Vogelbeobachter aus der ganzen Welt.
Mecklenburg-Vorpommern zählt mit seinen 61 Vogelschutzgebieten zu den vogelkundlich spannensten Gebieten Deutschlands. Hierzu zählen Boddengewässer, die Festlandküsten, Steilküsten, Inseln und die offene See. Zu beobachten gibt es hier z.B. Seetaucher, verschiedene Entenarten, Watvögel, Möwen, Seeschwalben und noch einige andere mehr. Man wird nicht immer alle Vogelarten zur gleichen Zeit antreffen. Für die einen ist dies ihr Brutgebiet, die anderen rasten auf ihrem langen und beschwerlichen Zug und wiederum andere kommen als Wintergäste. Beständigere Verhältnisse sind für viele Arten an der Nordseeküste zu finden, daher sind die Zahlen von Zugvögeln und Rastvögeln dort höher als an den Ostseeküsten.
Sachsen-Anhalt bietet Vogelfreunden eine mannigfaltige Vogelwelt. Zum Rasten und Brüten finden die Vögel in den abwechselungsreichen Landschaften außergewöhnlich gute Bedingungen. Insgesamt 193 unterschiedliche Brutvogelarten sind im Bundesland Sachsen-Anhalt nachgewiesen.
Brandenburg beherbergt eine äußerst abwechlungsreiche Fauna. Durch eine große Vielfalt unterschiedlicher Lebensräume profitieren mehr als 200 Brutvogelarten. Das Artenspektrum wird desweiteren durch saisonale Gäste bereichert. Während des Vogelzugs im Frühjahr und im Herbst finden Zugvögel in Brandenburg geeignete Rastplätze auf denen sie sich ausruhen und Nahrung finden können, für den anstehenden kräftezehrenden Weiterflug. Im Nationalpark Unteres Odertal überwintern z.B. alljährlich bis zu 1.500 Singschwäne. Insgesamt steht Brandenburg mit 27 Vogelschutzgebieten, die über eine Gesamtfläche von 648.638 Hektar gut dar.