Wildgänse
Die nordischen Wildgänse sind bekannt dafür, im Winterhalbjahr die Küsten, Niederungen, Flüsse und Seen Deutschlands zu bevölkern. Die Ankunft dieser Gastvogelschwärme war schon immer ein prägendes Merkmal der deutschen Landschaft.
Zwischen ihren Sommer- und Winterquartieren unternehmen arktische Wildgänse regelmäßige Pendelflüge. Auf ihrer anspruchsvollen Reise legen diese Zugvögel beeindruckende Strecken von bis zu 6.000 Kilometern zurück. Während die meisten Wildgänse den Sommer im hohen Norden in Sibirien und Nordskandinavien verbringen, suchen sie im Winter mildere Klimazonen auf. Infolgedessen durchqueren die Zugvögel zweimal im Jahr enorme Distanzen. Die Gänse, die ab August in Deutschland anzutreffen sind, haben eine lange Reise hinter sich: Von ihren Brutgebieten in Skandinavien und Sibirien aus brechen sie in Richtung Süden auf und durchfliegen dabei Nord- und Osteuropa, bis sie schließlich Deutschland erreichen.
Wildgänsearten in Deutschland
In Deutschland brüten natürlicherweise nur Graugänse. Allerdings hat sich insbesondere die Kanadagans durch natürliche Bruten im gesamten Land verbreitet. Ein weiterer Neuankömmling ist die Nilgans, die über die Niederlande nach West-Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen vorgedrungen ist. Alle anderen Wildgänse sind Zugvögel und besuchen uns im Herbst, Winter und Frühling als Gäste. Zu den Zugvögeln, die bei uns rasten und durchziehen, gehören die Weißwangengans, auch bekannt als Nonnengans, die Ringelgans, Kanadagans, Saatgans, Blässgans und Kurzschnabelgans. Die Zwerggans und Rothalsgans sind hier nur selten anzutreffen. Es sei angemerkt, dass die Nilgans systematisch nicht zu den eigentlichen Gänsen gehört, sondern zusammen mit Brand- und Rostgans zu den Halbgänsen zählt.
Aufgrund ihrer unterschiedlichen Lebensraumansprüche sind die verschiedenen Gänsearten in verschiedenen Teilen des Landes anzutreffen. Die Ringelgans ist eng mit der Küste verbunden, insbesondere mit dem Wattenmeer. Die Nonnengans hält sich ebenfalls vorwiegend in küstennahen Gebieten des Wattenmeeres und der Unterelbe auf, wurde jedoch in jüngster Zeit vermehrt auch an der Ostseeküste und im Binnenland gesichtet. Die übrigen Arten sind sowohl in küstennahen Regionen als auch im Binnenland zu finden.
Am Tag verbringen Gänse ihre Zeit auf Wiesen und abgeerntete Feldern, wo sie große Gruppen bilden und häufig durch ihre lauten Rufe schon von Weitem auffallen.Erfahren Sie hier mehr darüber, warum die Gänse diese Strecke auf sich nehmen und weitere interessante Fakten über diese geschickten Flugkünstler.