Wildgänse erleben - Gäste aus dem hohen Norden
In Niederungen, Seen und Flußauen, Norddeutschland´s halten sich Wildgänse gerne als charakteristische Bewohner auf. Aus ihren arktischen Brutgebieten kommen im Winter zahlreiche Gänsearten nach Deutschland, auf der Flucht vor großer Kälte, Schnee und Eis. Die Graugans ist in Deutschland heimisch und ist daher wahrscheinlich die bekannteste Gans des Landes. Die Kanadagans hat viele Jahre gebraucht um ihre Brutplätze bis hin nach Deutschland auszuweiten. Die Nilgans hingegen gehört zu den Neozoen, das heißt zu den eingeführten Arten. Während des Vogelzugs rasten weitere Gänsearten in unserem Land. Dazu zählen Ringelgans, Kanadagans, Blässgans, Saatgans, Kurzschnabelgans und Weißwangengans die auch Nonnengans genannt wird. Wildgänse werden aus biologischer Sicht in zwei Gruppen aufgeteilt. Die Gattung Anser besteht aus grauen Feldgänsen und zu der Gattung Branta zählen die Meeresgänse. Dazu kommen noch die Halbgänse z.B. Brandgans und Nilgans, die verwandtschaftlich zwischen Gänsen und Enten stehen.Darüber hinaus kommen immer wieder aus Zoos oder Haltungen exotische Arten in die Freiheit.
Gänsearten im Überblick
Feldgänse
Die Gattung „Anser“ umfasst die Feldgänse, die entweder graues oder braunes Gefieder haben, zudem entweder rote, rosa oder orange Schnäbel und Beine besitzen.
- Graugans Anser anser
- Saatgans Anser fabalis rossiscus
- Blässgans Anser albifrons
- Zwerggans Anser erythropus
- Kurzschnabelgans Anser brachyrhynchus
Vogelbeobachtungs Hotspot´s
Feldgänse Steckbrief
Meeresgänse
Die Gattung „Branta“ umfasst die Meeresgänse, die sich durch schwarze Schnäbel und ebenfalls schwarze Beine hervorheben.
- Weißwangengans Branta leucopsis
- Ringelgans Branta bernicla
- Rothalsgans Branta ruficollis
- Kanadagans Branta canadensis
Halbgänse
Meeresgänse Steckbrief
Halbgänse Steckbrief
Lebensweise von Gänse
Gänse suchen ihre Nahrung vorwiegend an Land. Dort nehmen sie große Mengen kurzes Gras, neben Sämereien und Kräutern auf. In geringem Maße ernähren sie sich auch von Wurzeln und Stauden. Manchmal sieht man Graugänse allerdings auch gründeln. Neben Pflanzen vom Land nehmen sie auch Wasserpflanzen zu sich. Durch ihren Schnabel ist es ihnen möglich, auch unterirdische Pflanzenteile einfach auszugraben. Um energiereiche Nahrung zu finden, suchen sie im Herbst abgeerntete Maisfelder auf und suchen nach liegengebliebenen Körnern. Anzutreffen sind sie auch auf Rapsfeldern und im Wintergetreide. Wenn der Frühling Einzug hält, halten sich Gänse gerne in unmittelbarer Nähe von Gewässern und auf weitläufigen Grünländereien auf.
Es ist üblich, dass jeder Gänseschwarm sein eigenes Gewässer zum schlafen hat. An diesem Platz halten sie sich die meiste Zeit des Tages auf. Etwa gegen fünf Uhr am Morgen geht es los. Die Gänse fliegen zu einer Wiese und fressen Gras. Diese Prozedur dauert etwa zwei bis drei Stunden. In den Gänsegruppen gibt es sogenannte „Aufpasser“. Während die Grupppe mit fressen beschäftigt ist, behalten sie stets immer die Umgebung im Auge. Nichts entgeht ihrem Blick.
Sind die Gäste gesättigt, fliegen sie zu ihren Schlafplätzen zurück. Dann ruhen sie sich aus, schlafen und betreiben Körperpflege. Am späten Nachmittag wiederholt sich das Ritual erneut. Wenn sie am Abend ihr Schlafgewässer erneut aufsuchen, schwimmen sie windgeschützte Wasserplätze, wie z.B. kleine Buchten, an. Hier verbringen sie gemeinsam die Nacht. Nur eine geringe Anzahl der Gänse schläft auf dem Land, weil solche Schlafplätze nicht sicher genug sind. Gänse können stehend sowie liegend schlafen. Die Gänsegruppe wird, zur Sicherheit aller, während der Schlafenszeit von mehreren Gantern bewacht.
Ist der Schwarm in Abflugstimmung zeigt sich das durch lautes Rufen, recken des Halses und Flügelklatschen. Ein weiteres aber eindeutiges Indiz sind kurze Flüge, nach denen sie sich wieder auf die Wasserfläche fallen lassen.